Das Teamcoaching richtet sich an Arbeitsgruppen oder Teams, die als institutionalisierte Subsystem einer Organisation dauerhaft oder für einen bestimmten Zeitraum gemeinsame Ziele verfolgen. Diese Form der Organisationsberatung beschreibt ein Setting, das man auch als „Teamsupervision“ oder „Teamentwicklung“ bezeichnet.
Ein Team ist immer dann sinnvoll, wenn es etwas ermöglicht, was von einer einzelnen Personen nicht alleine oder nur mit wesentlich höherem Aufwand erreicht werden kann. Das Zusammenwirken einer Gruppe – eines Teams – dient gewissen Zielen. Zum erreichen dieser Ziele wurde das Team zusammengestellt, weshalb sich das Teamcoaching auch nach diesen Zielen ausrichtet. Anlässe für ein Teamcoaching sind, wenn diese Ziele nicht mehr oder nicht genügend klar sind oder aus anderen Gründen in ungenügendem Maße erreicht werden. Konkrete Anlässe für ein Teamcoaching sind beispielsweise: Starthilfe, Aufgaben- und Rolleneinteilung, Weiterentwicklung von Zusammenarbeit und Kommunikation, Unterstützung im Umgang mit Problemen, Unterstützung bei notwendigen Veränderungsprozessen, Qualitätsoptimierung oder die Verbesserung der Zusammenarbeit mit anderen Systemen.
Die meisten Teamprobleme sind eine Reaktion auf einen Mangel an klarer Zielorientierung und entsprechende Regeln im Hinblick darauf, wer was zum Erreichen dieser Ziele leisten soll. Daher sollte bei der Teamentwicklung der Fokus auf die Entwicklung von Zielen und auf eine klare Definition der entsprechenden Schritte für die Zielverwirklichung gerichtet sein: Der Sinn des Teams leitet sich aus seinen Zielen ab. Spezielle Formen des Teamcoachings sind die Beratung von Projektteams oder die Fallberatung in Teams unter der Leitung eines Coaches.
Die Vorteile des Teamcoachings ergeben sich aus der Möglichkeit, im Rahmen der Beratung direkt dort in ein System einzuwirken, wo die Arbeit geleistet wird und die damit zusammenhängenden Probleme auftauchen. Dabei sollten die unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Beteiligten berücksichtigt werden. Auf diese Art lässt sich meist wesentlich differenzierter als im Einzelcoaching herausarbeiten, welche speziellen Faktoren bei der Entwicklung von Lösungen relevant sein können. Bei der Ausarbeitung von Lösungen ist zudem eine optimalere Vor-Ort-Begleitung, als in einem Einzelcoaching möglich. Der Schwerpunkt liegt bei der Zusammenarbeit im Team bzw. bei der Zusammenarbeit mit anderen Organisationseinheiten. Persönliche Anliegen einzelner Mitglieder – besonders der Führungskräfte – können so aber nur indirekt angegangen werden. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu den einzelnen Personen ist hierbei wesentlich schwieriger als beim Einzelcoaching, da an den Berater häufig widersprüchliche Anforderungen gestellt werden.
Beratungstätigkeit auf Teamebene fordert vom Coach somit hohe methodische und soziale Kompetenz. Gelingt es aber trotz aller Komplexität den Fokus darauf zu richten, wie die Mitglieder optimal und zieldienlich bei bleibender Unterschiedlichkeit kooperieren können, so kann das Teamcoaching zu einer äußerst wertvollen Unterstützung mit dem Ziel von „mehr Erfolg im Team“ werden.