Reflektion der eigenen Arbeit
Beim kollegialen Coaching handelt es sich um eine spezielle Form des Gruppencoaching bei dem sich Gruppen ohne externe Fachperson treffen, um ihre berufliche Arbeit zu reflektieren. Im Gegensatz zur Gruppensupervision verwendet man hierfür den Begriff der Intervision. Ursprünglich waren dies vor allem Gruppen von Beratungsfachleuten, die sich zum Zweck der eigenen beruflichen Reflexion und somit auch zur Qualitätssicherung trafen. Andere Begriffe für Intervision sind auch kollegiale Praxisberatung, kollegiale Fallbesprechung oder Erfa-Gruppen. Die wichtigsten Merkmale der Intervision lassen sich wie folgt umschreiben: Gruppe von Gleichrangigen, gemeinsamer beruflicher Fokus, zielgerichteter Prozess zur Lösungsfindung bzw. des Informationsaustausches, Freiwilligkeit, Verbindlichkeit, lernen im Lehren, lehren im Lernen und Beratung ohne Honorar.
Nutzen und Vorteile
Analog zum Gruppencoaching lässt sich der Nutzen der Intervision für das Individuum unter drei Gesichtspunkten zusammenfassen:
- Erhöhung der Professionalität
- Psychohygiene, Entlasstungsfunktion
- Klären von Fragen, Informationsaustausch
Die Vorteile der Intervision liegen in der kurzen Abwesenheit vom beruflichen Alltag. Dabei kommt es relativ kostengünstig zu einer Evaluations-, Transfer- und Nachhaltigkeitsunterstützung. Der Organisations- und Koordinationsaufwand hält sich dabei in Grenzen und die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation bzw. zwischen den Teams wird stark verbessert. Zeitgleich besteht die Chance von anderen Organisationen durch die Förderung von Netzwerken außerhalb des eigenen Instituts zu lernen.
Da keine professionelle Leitung vorhanden ist eignet sich die Intervention allerdings nur für Personen, die bereits über Erfahrung in der Moderation/ Leitung von Gruppen verfügen. Für andere Personen empfielt sich ein Konzept zum Erwerb der nötigen Kompetenzen, wobei sich eine Kombination von Supervision ind Intervision anbietet.